MBA Anlage SWN

Anlage

Der Inhalt unserer grauen Tonne ist bunt gemischt. Windeln und Hygieneartikel, Scherben, Staubsaugerbeutel, (kalte) Asche, Holz, Plastik und vieles mehr sind Bestandteile des Restmülls. Rund 65 Prozent des Abfalls sind brennbar.

Konzept der Anlage

Zwei zugelassene Möglichkeiten zur Behandlung von Restmüll gibt es in Deutschland: Die eine ist die energetisch wenig effiziente Müllverbrennung, die andere ist die mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA). Innerhalb der MBA gehört unsere Anlage in Neumünster zu den mechanisch-biologischen Stabilisierungsanlagen (MBS). 

Die MBA wurde von vornherein als Stabilisierungsanlage konzipiert und genehmigt. Das heißt, ihr Hauptzweck besteht in der Produktion von Ersatzbrennstoff aus Haus- und Gewerbemüll. 

In der MBA werden die Abfälle getrocknet und sortiert. Aus den brennbaren Anteilen entsteht sogenannter Ersatzbrennstoff. Nach Durchlaufen der Anlage werden nur noch 6 % des Inputs als nicht-brennbare Reststoffe auf Deponien abgelagert. 65 % werden als Ersatzbrennstoff zur Fernwärme- und Stromgewinnung im Heizkraftwerk der SWN Stadtwerke Neumünster eingesetzt.

Jahresemissionen 2021

Immer im Frühjahr eines Jahres informieren wir über unsere Jahresemissionen des vergangenen Jahres.
Die Genehmigung der MBA Neumünster basiert auf der 30. Bundes–Immissionsschutz–Verordnung (BImSchV). Sie ist speziell für Mechanisch–Biologische Abfallbehandlungsanlagen erlassen worden und schreibt die Untersuchung dieser Parameter vor: Gesamtstaub, Gesamtkohlenstoff (Summe aller organischen Kohlenstoff–Verbindungen = Total Organic Carbon, TOC), Lachgas (Distickstoffoxid) und Geruchstoffe. Dioxine und Furane müssen nach neuer Gesetzeslage nicht mehr gemessen werden.

Aus der Behandlung von gut 194.800 Tonnen Abfall entstanden knapp 165.000 Tonnen Ersatzbrennstoff. Dieser wurde in der Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV) des Heizkraftwerks der SWN Stadtwerke Neumünster zur Erzeugung von Fernwärme eingesetzt. Damit konnten rund 80.000 Tonnen CO2-äquivalente Emissionen eingespart werden.

Alle Emissionsmessungen erfolgten während des laufenden Betriebes. Es wurden gesetzlich zugelassene Prüfinstitute beauftragt und eigene Messeinrichtungen genutzt. Die Funktion der eigenen Messeinrichtungen wurde von einem dafür zugelassenen, unabhängigen Institut überprüft.

Die Messungen ergaben: Die MBA Neumünster hält alle Grenzwerte sicher ein. Es gab keine Überschreitungen von Halbstunden- oder Tagesmittelwerten.

Eine neue Sieb- und Zerkleinerungstechnik sowie der Wegfall der biologischen Trocknung sorgten dafür, dass am Ende des Jahres kein Staubgehalt in der Abluft nachweisbar war. Somit wird die Selbstverpflichtung von 7 Milligramm pro Kubikmeter Abluft mehr als deutlich eingehalten!
Mit einem Jahresmittelwert von 3,7 Gramm Lachgas pro verarbeiteter Tonne Abfall unterschritt die MBA Neumünster den gesetzlich festgelegten Lachgaswert von 100 Gramm pro Gewichtstonne Abfall ebenfalls sehr deutlich.
Im Bereich der Kohlenstoffverbindungen kam die Anlage am 31.12.2021 auf einen rollierenden Jahresmittelwert von 7,6 Milligramm pro Kubikmeter Abluft. Damit blieb sie weit unter der strengen Selbstverpflichtung von 15 Milligramm pro Kubikmeter Abluft.
Die am MBA-Abluft-Schornstein gemessenen Geruchsemissionen lagen ebenfalls unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes. Die entnommenen Proben wiesen eine durchschnittliche Geruchstoff–Konzentration von 160 Geruchs-Einheiten (GE) pro Kubikmeter Abluft auf. Die kalkulierte Messungenauigkeit wurde bereits aufgeschlagen - zulässig sind 500 GE.

Allerdings kam es im zurückliegenden Jahr zu Problemen mit den beiden Regenerativ Thermischen Oxidatoren, welche die belastete Abluft reinigen. Auch gab es einige Ausfälle des Emissionsauswertungsrechners. Die Probleme konnten in allen Fällen zeitnah behoben werden. Weder vor dem jeweiligen Ausfall noch danach wurden erhöhte Werte festgestellt, so dass diese Ereignisse keine negativen Auswirkungen hatten.

 

 

Jahresemissionswerte im Vergleich zur BImSchV
Jahresmitelwerte für Gesamtstaub und TOC
Verarbeitete Abfallmengen, tabellarisch dargestellt
Momnatsmittelwerte TOC und N2O, Grafisch dargestellt