Klimaschutz in Neumünster: 19.000 Liter Diesel eingespart

Hin&Wech an Sonntagen – SWN ziehen erste Bilanz

Sonntags sieht man im Stadtbild von Neumünster seit einiger Zeit fast ausschließlich die PKW von Hin&Wech fahren; die großen Linienbusse bleiben an diesem Tag, mit Ausnahme der in der Sommersaison fahrenden Sommerlinien, auf dem Betriebshof. Das ist ein Baustein des Projekts „Hin&Wech“, ein Shuttleservice, mit dem der öffentliche Nahverkehr komfortabler, sicherer und klimaschonender werden soll. Nach neun Monaten ziehen die Stadtwerke Neumünster eine erste Bilanz.Knapp 30.000 Fahrgäste waren an den Sonntagen auf 14.000 Fahrten unterwegs. Dies sparte im Vergleich zu den Omnibussen 19.000 Liter Diesel und 70 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. „Hin&Wech ist ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtwerke Neumünster. Es zeigt, wie einfach und effektiv Klimaschutz mit neuen Ideen sein kann“, informiert Monika Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzende der SWN. Die SPD-Abgeordnete setzt sich dafür ein, dass Hin&Wech zukünftig zuschlagsfrei zu den ÖPNV-Tarifen genutzt werden kann.

Das Sonntagsangebot wird stets beliebter, wie die Stadtwerke Neumünster ermittelt haben: Insgesamt verzeichnen die SWN seit August 2022 eine Fahrgaststeigerung von 330 Prozent gegenüber der vorhergehenden Lösung. Den Service bewerten die Fahrgäste im Durchschnitt mit 4,7 von 5 möglichen Sternen. Trotz der steigenden Nachfrage haben die Fahrzeuge unter dem Strich deutlich weniger Treibstoff als die bisherigen Linienbusse verbraucht. 70 Tonnen klimaschädliche Emissionen wurden in den neun Monaten allein an den Sonntagen bereits eingespart, haben die SWN ausgerechnet. Es braucht etwa 9.500 Bäume, um eine solche Menge an Treibhausgasen zu binden. Das sind fast 40 Prozent aller Bäume in Neumünster.

Sicherheit und Flexibilität
„Insbesondere für junge Menschen, die gerne und lange ausgehen, ist Hin&Wech eine prima Sache. Dank vieler zusätzlicher Haltestellen kommen sie immer sicher und schnell nach Hause – das gibt auch den Eltern ein gutes Gefühl“, erklärt Monika Schmidt. Ihr ist es besonders wichtig, durch nützliche und attraktive Services möglichst viele Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Zusätzlich zum gültigen Bustarif kostet der Service aktuell pro Person und Fahrt einen Euro Komfortzuschlag. Diesen will Monika Schmidt gern gestrichen sehen. „Ein Tarif für alle öffentlichen Verkehrsangebote in der Stadt vereinfacht den Umstieg und die Nutzung. Dafür plädiere ich und dafür engagiere ich mich.“ Hin&Wech ist montags bis donnerstags von 22:30 Uhr bis 01:00 Uhr verfügbar, an den Freitagen bis 2:00 Uhr nachts und ab Samstagfrüh von 04:00 bis 9:00 Uhr. Ab 18:30 Uhr gibt es den Service samstags dann durchgehend bis sonntags 24:00 Uhr. Die durchschnittliche Distanz zum Einstiegsort liegt wegen der vielen Haltepunkte bei lediglich 92 Metern. „Das ist unschlagbar“, meint die Aufsichtsratsvorsitzende.

Erfolgsmodell Hin&Wech
Vor zweieinhalb Jahren führten die SWN Hin&Wech in den Randzeiten vom Linienbusverkehr ein. Seit 2021 fährt Hin&Wech auch im Umland. Die PKW und Kleinbusse fahren nach Bedarf auf individuelle Anfrage der Fahrgäste. Gebucht wird Hin&Wech entweder per App oder telefonisch. Seit Sommer 2022 ersetzen die SWN die Linienbusse an den Sonntagen durch den Shuttleservice. „Das Sonntagsangebot kam von Anfang an gut bei den Fahrgästen an und wird immer beliebter, wie wir an der steigenden Nachfrage gut sehen können“, informiert Monika Schmidt.

Weitere Informationen gibt es unter www.swn.net/verkehr und www.hinundwech.net