Strompreis: Netzentgelte und Umlagen steigen

Neumünster (swn). Steigende Netzentgelte und die Erhöhung der staatlichen Abgaben führen zu einer Anpassung der Strompreise bei den Stadtwerken Neumünster (SWN). Zum 1. Januar 2020 wird das norddeutsche Versorgungsunternehmen den Arbeits- und Grundpreis der Stromversorgung im Netzgebiet der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) anheben müssen. „Lediglich 20 Prozent des Strompreises sind noch von uns zu beeinflussen. Dahinter stehen Beschaffung und Vertrieb“, erklärt SWN-Vertriebsleiter Frank Wede. „Die restlichen 80 Prozent bestehen aus Netznutzungsentgelten, Steuern und Abgaben wie der Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) – diese Posten reichen Energieunternehmen lediglich an den Kunden weiter.“

Der Arbeitspreis bei dem Produkt SWN-Strom Premium steigt um 1,69 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 32,37 Cent inklusive Steuern und Abgaben. Der Brutto-Grundpreis erhöht sich um 8,91 Euro im Jahr. Bei einem 2-Personen-Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 2.500 kWh bedeutet dies eine Mehrbelastung von rund 51,16 Euro im Jahr.

Die Kosten der Preissteigerung zum neuen Jahr sind von den Stadtwerken nicht beeinflussbar und werden lediglich weitergereicht. Kostensteigerungen bei SWN trägt der Konzern selbst und gibt diese nicht an die Kunden weiter.

Die Preissteigerung setzt sich wie folgt zusammen:
Der Netzbetreiber, im norddeutschen Flächennetz ist das die Schleswig-Holstein Netz AG, erhöht den Arbeitspreis der Netznutzungsentgelte um 1,01 Cent brutto pro Kilowattstunde. Das entspricht einem Anstieg von rund 10 Prozent auf 11,16 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Der Anstieg des Grundpreises um 8,91 Euro (brutto) für SWN-Kunden, entspricht in seiner Gesamtheit der Grundpreiserhöhung der SH-Netz. Rund 32 Prozent des Strompreises kommen von der Seite des Netzinhabers.

Mit 48 Prozent ist der staatliche Anteil der größte Bestandteil des Strompreises. Während die Offshore-Umlage, welche sich im vergangenen Jahr verzehnfacht hat, beständig bleibt, steigt die EEG-Umlage um rund 5,5 Prozent auf 8,04 Cent/kWh. Ebenso steigen die Umlagen der Stromnetzentgeltverordnung und die Umlage zu der Verordnung abschaltbarer Lasten. Der Aufschlag des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz bleibt auf dem Vorjahresniveau. In Summe erhöhen sich Steuern und Abgaben um 0,42 Cent/kWh auf 13,57 Cent/kWh (brutto).

„Auch der Anzug der Beschaffungspreise am Energiemarkt, welcher beispielweise von politischen Situationen und steigenden Rohstoffkosten beeinflusst wird, schlägt sich auf den Preis nieder“, erklärt Wede. Der Zuwachs durch die gestiegenen Preise an der Strom-Börse liegt bei rund 0,26 Cent/kWh (brutto).