Statt Gasumlage kommt die Gaspreisbremse

Bundesregierung kippt Umlage zwei Tage vor deren Start. SWN entfernt sie aus der Berechnung und belohnt zusätzlich Energiesparer
 

Kurz vor ihrem Start am 1. Oktober 2022 hat die Bundesregierung am Donnerstag (29. September) die Gasumlage gekippt und eine Bremse beim Gaspreis beschlossen. Auch die geplante Senkung der Umsatzsteuer auf Gas ist seit Freitag (30. September) durch. „Wir hatten bereits Mitte August alle unsere Kundinnen und Kunden über die Umlage in Höhe von 2,419 Cent pro Kilowattstunde informiert. Selbstverständlich werden wir sie nun nicht erheben. Den gesenkten Umsatzsteuersatz berücksichtigen wir in der Jahresabrechnung“, erklärt Saskia Ullrich, Pressereferentin bei den Stadtwerken Neumünster.

Mit der Gasbeschaffungsumlage wollte der Gesetzgeber den Gasmarkt stabilisieren. Sie sollte auf alle Verbraucher von Erdgas umgelegt werden und zur Rettung angeschlagener Importeure wie Uniper eingesetzt werden. Doch zwei Tage vor ihrem Inkrafttreten hat die Bundesregierung die Gasbeschaffungsumlage zurückgezogen. Denn zwischenzeitlich hatte sie keine Grundlage mehr: Uniper wurde weitgehend verstaatlicht, andere Importeure erhalten Kapital aus öffentlichen Mitteln. „Auf der Gasrechnung stehen ab Oktober 2,419 Cent pro Kilowattstunde weniger“, sagt Saskia Ullrich und ergänzt: „Zusätzlich will der Gesetzgeber die hohen Energiekosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher abfedern.“ Dafür hat sich die Koalition nun auf ein 200 Milliarden Euro starkes Programm geeinigt, auch als eine Antwort auf den Energiekrieg. Durch die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines habe sich die Lage noch einmal verschärft. Der Gesetzgeber erarbeitet nun die konkreten Maßnahmen der Gaspreisbremse.

SWN geben auch die Senkung der Umsatzsteuer weiter
Angesichts der hohen Gaspreise senkt die Bundesregierung zudem die Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme von 19 auf sieben Prozent. Die Maßnahme ist wirksam vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 und soll die Verbraucher weiter entlasten. Die Stadtwerke Neumünster berücksichtigen den neuen Umsatzsteuersatz bei der Jahresabschlussrechnung.

SWN belohnen Energiesparerinnen und Energiesparer

„Die Situation ist nach wie vor kritisch, wir alle müssen solidarisch unseren Energieverbrauch herunterfahren. Außerdem muss der Ausbau erneuerbarer Energien so schnell wie möglich vorangehen, damit wir endlich unabhängiger von Importen werden“, betont Michael Böddeker. Um die Verbraucherinnen und Verbraucher zum Energiesparen zu motivieren, belohnen die SWN alle Kunden, die ihren Gasverbrauch um mindestens zehn Prozent reduzieren, mit 100 Euro. Um teilzunehmen, registriert man sich noch bis zum 15 Oktober unter www.stadtwerke-neumuenster.de. Auch die lokale Klimawende bringt der Versorger voran: Mit der geplanten Beteiligungsgesellschaft SWN Natur GmbH engagieren sich die Stadtwerke Neumünster für mehr Ökostrom aus Norddeutschland.