SWN: Stadtwerke sagen Wärme-Projekt ab

Neumünster (swn). Die Stadtwerke Neumünster (SWN) haben am Mitt­woch (06. Oktober) verkündet, das Wärme-Projekt „HEAT“ abzusagen und nicht weiter zu verfolgen. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass das Projekt der richtige Weg für die SWN-Wärmesparte und die Stadt Neumünster ist. Die Verträge waren ausverhandelt und der SWN-Aufsichtsrat hatte dem Projekt zugestimmt - nur die Entscheidung des Rates stand noch aus“, sagt SWN-Geschäftsführer Michael Böddeker.
Zwischenzeitlich hat die Bürgerinitiative „Unsere SWN unsere Wärme“ mitgeteilt, über die notwendigen Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu verfügen. Damit ist eine politische Entscheidung der Ratsversammlung noch in diesem Jahr nicht mehr realisierbar. „Eine Entschei­dung in diesem Jahr war Grundvoraussetzung aller Beteiligten, daher werden wir das Projekt jetzt beenden. Dem SWN-Aufsichtsrat, unserem Oberbürger­meister und unserem Kooperationspartner Remondis haben wir dies bereits mitgeteilt“, erklärt Böddeker.

Seit Mai 2020 arbeiten die Stadtwerke Neumünster daran, die Wärmesparte neu aufzustellen. Ein wichtiger Teil des Optimierungsprozesses war die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Partner Remondis, der bereits seit über 20 Jahren eine Beteiligung von mehr als 25 Prozent an der MBA Neumünster GmbH hält.
Für die gemeinsame Neuaufstellung würden das SWN-Kraftwerk und die MBA (mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage) in der SWN Wärme GmbH zusammengefasst werden. Das Ziel des Projektes war die Stärkung des SWN-Konzerns und zugleich die Optimierung der Wärmeversorgung in der Stadt Neumünster.  

„Bereits durch die globale Pandemie kam es zu einer längeren Unterbrechung der Verhandlungen. Mit der jetzigen erneuten Verzögerung ist ein Abschluss in diesem Jahr nicht mehr realisierbar. Wesentliche wirtschaftliche Eckpunkte der Verträge müssten erneut bewertet und verhandelt werden, was zu erheblichen Aufwendungen bei SWN führt. Der Ausstieg aus dem Projekt ist somit der richtige und angebrachte Schritt, auch wenn er uns schwerfällt“, berichtet Böddeker. Denn gerade in den Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern, beispielweise am Info-Stand auf dem Großflecken und in den Stadtteilbeiratssitzungen, habe man großes Verständnis und Zuspruch für das Wärme-Projekt erfahren.

Nach knapp zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Projekt gibt sich Michael Böddeker zuversichtlich: „Die gute Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ist nicht verloren, es konnten viele Chancen und Potentiale im Bereich der Wärme aufgedeckt werden. Wir werden neue Wege finden und auch gehen, um die Wärmeversorgung für Neumünster noch optimaler zu gestalten.“