SWN präsentieren gutes Jahresergebnis

Konzern hat trotz Corona sein operatives Ergebniswachstum fortgesetzt – Große Fortschritte im Energievertrieb und in Telekommunikation


Neumünster (swn). Die Stadtwerke Neumünster (SWN) schließen das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis von 4,1 Millionen Euro ab und damit 0,3 Millionen über Plan. 2019 lag der Gewinn nach zwei negativen Jahren noch bei 1,6 Millionen Euro. Der Aufsichtsrat des Unternehmens und die Gesellschafterversammlung haben die Jahresabschlüsse bestätigt und die Geschäftsführung entlastet. Michael Böddeker, Geschäftsführer der SWN, freut sich über die positive Lage: „Wir haben den positiven Trend trotz Corona fortsetzen können. Das ist in erster Linie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die engagiert und aktiv Ihre Zukunft mitgestalten.“ Das Wichtigste sei für ihn in dieser unbekannten Situation aufgrund der weltweiten Pandemie gewesen, gesund zu bleiben und mit allen Teilen des Konzerns zu jeder Zeit handlungsfähig zu sein. „Schnelles Reagieren war ebenso gefragt wie eine große Flexibilität aller Mitarbeitenden. Wir mussten mit den Kolleginnen und Kollegen zu einem neuen Miteinander finden, um unsere Aufgaben erfüllen zu können. Die Rahmenbedingungen der Pandemie ließen für eine Alternative keinen Spielraum: Wir waren darauf angewiesen, dass es klappt“, sagt er.

Zukunftsfähigkeit: Digitalisierung und konzerndurchgängige Prozesse
Das Unternehmen richtet sich seit Jahrennachhaltig an den Chancen der Energiewende aus und vollzieht seitdem einen fundamentalen Wandel. Ins-besondere in den Bereichen Energie, Erzeugung, Telekommunikation und Technischer Service hat es im vergangenen Jahr große Fortschritte erzielt. Eine schlankere Organisation, durchgängigere Prozesse und zunehmende Di-gitalisierung führen zu einer höheren internen Effizienz. Neue Produktwelten und schnellere, zum Teil bereits automatisierte Kundenserviceleistungen sor-gen für ein hohes Kundeninteresse. Dazu zählen unter anderem die bundes-weit bislang einmalige Mobilitätsplattform „nonoxx“ mit Komplettangeboten rund um E-Mobilität und die leistungsstarken 5G-Produkte der Telekommu-nikationssparte. „Wir haben sehr viel geleistet in diesem, auch abseits der Pandemie, für uns sehr ereignisreichen Jahr. Für unsere Kundschaft und uns haben wir Lösung pragmatisch erarbeitet und umgesetzt“, berichtet Michael Böddeker. So wurde zum Beispiel ein Online-Shop für die Bad-Kunden entwi-ckelt. Eine neue Website ging online und ebenso das Corona-Helferportal für alle Bürgerinnen und Bürger in Neumünster. „Schon diese Auswahl zeigt, dass im vergangenen Jahr sehr viel passiert ist auf dem Weg in eine erfolgrei-che Zukunft von SWN“, betont Michael Böddeker.
Im laufenden Geschäftsjahr 2021 arbeiten die Stadtwerke Neumünster wei-terhin mit Hochdruck an konzernweit durchgängigen Prozessen und Syste-men, allesamt schlank und hochdigitalisiert. Durch die geplante große Revi-sion im Kraftwerk wird das Ergebnis 2021 – trotz weiterer Erfolge und Fort-schritte in Organisation und Kundenorientierung – lediglich bei rund 1,6 Milli-onen Euro liegen. Geplant ist auch die Neustrukturierung der Wärmesparte; genauer, die Erzeugungsanlagen für Fernwärme in die MBA einzugliedern. Kunden und Netze bleiben von dieser Veränderung unberührt.


Stadtwerke: Schlagkräftiger Vertrieb und attraktive Leistungen
Besonders erfreulich haben sich die SWN Stadtwerke innerhalb des Stadtwerke-Konzerns entwickelt: ganz besonders die Telekommunikation, der Energievertrieb und das neue Geschäftsfeld E-Mobilität. Bei Letzerem ging zum Beispiel nonoxx, die Mobilitätsplattform, online. Sie ist in ihrer Ausprägung bundesweit bisher einmalig: Dort gibt es alle Produkte rund um E-Moblität – vom Autoleasing über die Ladestation für zuhause bis zum Autostrom, hochkomfortabel mit einem Rundum-Sorglos-Paket und hochautomatisierten sicheren Bestellprozessen.
Bei der Telekommunikation bezeichnet Michael Böddeker als größten Erfolg die Übernahme des Internetdienstes im Bereich Telekommunikation. „Damit sind wir flexibler und kostenseitig so viel besser aufgestellt, dass wir unserer Kundschaft hochattraktive Produkte bieten können“, informiert er. Am Jahresende waren rund 56.000 Telekommunikationskunden bei SWN unter Vertrag und damit 11.000 mehr als im Vorjahr. Zum Zweiten verbucht er es als großen Gewinn für die Zukunft, dass SWN im Energiebereich nun auch die ganze breite der bundesweit unterschiedlichen Netzgelte vollautomatisiert abbilden kann. SWN hat davor den Energievertrieb noch einmal gänzlich umgebaut und die Produktwelt grundlegend erneuert. In diesem Zug haben die Stadtwerke auch auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt. Zum positiven Er-gebnis beigetragen hat auch, dass die Technische Ersatzbrennstoff Verwer-tungsanlage (TEV) im Berichtsjahr sehr geringe Standzeiten hatte. Die SWN Stadtwerke schlossen das Jahr trotz Corona und deutlichen Einschränkungen für den Direktvertrieb mit einem Plus von 10,3 Millionen Euro ab, nach 2,5 im Vorjahr und den Minusjahren 2018 und 2017.
Verkehr: Mobilität der Zukunft eingeleitet trotz Corona-Herausforderung
SWN Verkehr hat ein modernes App-gesteuertes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr eingefürt: das mobility-on-demand Produkt mit dem Namen „Hin & Wech“. Es wurde durch alle Altersschichten während der Lockdown-Perioden sehr gut angenommen und hat sich inzwischen etabliert. Durch die Beschränkungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens sind im ÖPNV rund 1 Million Fahrgäste weggebrochen. Dennoch hat SWN Verkehr den Fahrplan nahezu vollständig aufrecht erhalten. Finanziellen Ausgleich von insgesamt 719.000 Euro hat SWN Verkehr über den Rettungsschirm des Bundes erhalten für die weggebrochenen Einnahmen aus der Beförderung.SWN Verkehr schließt mit einem Verlust von 3,5 Millionen Euro ab. Das ist eine Million Euro mehr als 2019. Die Verluste werden vom Mutterkonzern übernommen.


Bad am Stadtwald: Zwangspause für Verschönerung genutzt
Von der Pandemie besonders gebeutelt waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bads am Stadtwald. Die Lockdowns bewirkten unterm Strich 54 Prozent weniger Badegäste als im Vorjahr. Das Team war in 2020 rund fünf Monate in Kurzarbeit. Es hat die Zwangspausen aber auch für vorgezogene Renovierungen sowie Verschönerungen der Anlage genutzt und zudem anderen Gesellschaften des Konzerns tatkräftig unter die Arme gegriffen. Der Erlösrückgang konnte zum Teil aufgefangen werden: Durch Kurzarbeit sanken die Personalkosten um rund 238.000 Euro, die Abwasserkosten um 58.000 Euro und die Energiekosten um 332.000 Euro. Der Verlust des Bads konnte so auf 4 Millionen Euro begrenzt werden. 2019 lag er bei 3,6 Millionen Euro.


Entsorgung: Recyclinghof durchgehend geöffnet
„Von den Bürgerinnen und Bürgern äußerst positiv bewertet wurde, dass der Recyclinghof im Pandemiejahr durchgehend geöffnet hatte“, berichtet Michadel Böddeker. Das Ergebnis aus der MBA – Mechanische bioloische Abfallbehandlung – ist mit 245.000 Euro rund 500.000 Euro besser als in der Planung. 2019 erzielte die Entsorgung ein Plus von 2 Millionen Euro durch eine übergroße Annahme von Ersatzbaustoffen zur Gestaltung des finalen Deponiekörpers in Wittorferfeld. Auch im Berichtsjahr waren die Erlöse aus diesem Geschäft noch höher als erwartet. Die Zuführung zur Rückstellung für die Deponie erhöhte sich gegenüber der Planung um rund 720.000 Euro. Ursache hierfür sind die Preissteigerungen im Bausektor.