SWN-Wertstoffzentrum: Verarbeitete Altmetallmenge entspricht Kreuzfahrt-Gigant

Neumünster (swn). Das SWN-Wertstoffzentrum legt seine Zahlen für 2018 vor: Die MBA Neumünster GmbH verarbeitete im vergangenen Jahr rund 227.400 Tonnen Siedlungsabfall zu Ersatzbrennstoff. Dabei sortierte die Anlage so viel Metall aus Rest- und Sperrmüll aus, wie in dem neuen Kreuzfahrtriesen MSC Meraviglia verbaut wurde. Mit 316 Meter Länge, 46 Meter Breite und 19 Decks ist es zurzeit das größte Kreuzfahrtschiff, das auf den Meeren unterwegs ist.

Die MBA Neumünster GmbH betreibt eine der größten Mechanisch-Biologischen Abfallverwertungsanlage (MBA) Deutschlands und stellt aus Rest- sowie Sperrmüll Brennstoff für das Heizkraftwerk der Stadtwerke Neumünster (SWN) her. Rund 162.000 Tonnen Ersatzbrennstoff (EBS) wurde 2018 für die Versorgung der Stadt mit Fernwärme und Strom hergestellt. Während des Behandlungsprozesses werden sowohl eisenhaltige als auch nicht-eisenhaltige Metalle aussortiert. Magnetabscheider, Wirbelschichtabscheider und Nah-Infrarot-Scanner sortieren den begehrten Sekundärrohstoff aus. Im Jahr 2018 wurden so 7.430 Tonnen eisenhaltige Metalle und 700 Tonnen Leicht- und Buntmetalle aussortiert. Hinzu kommen rund 500 Tonnen eisenhaltige Metalle, die am Recyclinghof und aus der Asche der Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV) aussortiert wurden. Das entspricht in etwa der Menge an Metall, die in der MSC Meraviglia verbaut wurde - die Reederei des Schiffes hatte angegeben, dass rund 8.000 Tonnen Metall zum Bau benötigt wurden.

Die Bio-Abfall-Verwertungsgesellschaft mbH (BAV) hat im vergangenen Jahr 40.200 Tonnen Bio- und Grünabfall angenommen. Davon wurden 28.900 Tonnen in der standorteigenen Kompostierungsanlage verarbeitet. 4.500 Tonnen wurden umgeschlagen und an die Bioabfallvergärungsanlage in Borgstedtfelde weitergegeben. Darüber hinaus wurden rund 11.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle in der MBA Lübeck und weiteren Bioabfall-Behandlungsanlagen verwertet. Den größten Anteil an der Gesamtmenge hatten der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) mit rund 17.000 Tonnen und das Technische Betriebszentrum der Stadt Neumünster mit rund 6.800 Tonnen. Weitere Mengen stammten aus dem Kreis Plön (3.250 Tonnen) und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde (1.645 Tonnen). Die BAV ist eine Kooperation zwischen dem WZV, der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Plön und der SWN Entsorgung GmbH.

In der Kompostierungsanlage im SWN-Wertstoffzentrum entstanden 2018 rund 12.160 Tonnen Kompost. Der Kompost ist mit dem Gütesiegel der Bundesgütegemeinschaft Kompost ausgezeichnet. 99,6 Prozent davon nahmen Landwirten aus der Umgebung um Neumünster ab. Sie nutzten ihn zur Düngung und Bodenverbesserung. Denn Kompost erhöht den Humusanteil im Boden und verbessert seine Fähigkeit, Wasser zu speichern und Nährstoffe zu binden.

Der Interkommunale Recyclinghof im SWN-Wertstoffzentrum ist mit 45.576 Anlieferungen auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Die Garten- und Parkabfälle machen mit 52 Prozent (6.700 Tonnen) wieder den mengenmäßig größten Anteil aus. Am Interkommunalen Recyclinghof können auch Kunden aus den umliegenden Kreisen ihre Abfälle entsorgen. Der Abfall wird in 24 verschiedene Fraktionen aufgetrennt und weitestgehend einer stofflichen Verwertung zugeführt. Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr 13.000 Tonnen Abfall angenommen.

Die Restabfallmenge ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit rund 700 Tonnen macht Restabfall nur noch einen Anteil von 5,4 Prozent der am Recyclinghof angelieferten Menge aus. Dies zeigt auf, dass am Recyclinghof die Sortierung und die stoffliche Verwertung im Vordergrund stehen. Der Kundenstamm besteht sowohl aus Privatleuten als auch rund 250 regionalen Handwerks- und Gewerbebetrieben. „Alle schätzen die einfachen Entsorgungsmöglichkeiten hier am Recyclinghof", freut sich Angelika Schiffer, Öffentlichkeitsbeauftragte des SWN-Wertstoffzentrums. „Viele Kunden nutzen das Serviceangebot des Recyclinghofes und liefern nicht nur ihre Abfälle an, sondern versorgen sich auch gleich mit regionalen Gartenbauprodukten wie Kompost, Mulchmaterial, Kies und Pflanzerde."  Seit März 2019 bietet das SWN-Wertstoffzentrum einen neuen Liefer- und Abholservice für Gartenliebhaber an: So erhalten auch Kunden ohne Anhängerkupplung die Möglichkeit, sich größere Mengen Kompost, Rindenmulch oder Oberboden für ihren Garten liefern zu lassen. Es kann auch Grünschnitt vor der Haustür abgeholt werden. Bestellt wird der Liefer- und Abholservice direkt per E-Mail über lieferservice@swn.net. Die Produkte und Preise können unter www.swn.net/lieferservice eingesehen werden. In Kürze ist es auch ganz bequem und einfach über ein Online-Formular bestellbar.